Meer

Letzhin ging ich daran vorbei.
Mit weit schweifendem Blick.

Meine Füße vom Wasser umspühlt dachte ich nach über das was war und das was kommt und darüber was das Meer für mich bedeutet.
So wunderbar wie es ist, so unnahbar ist es doch.
Zu geheimnisvoll, zu unbekannt, um es uneingeschränkt lieben zu können.

Vor über 20 Jahren fuhr ich mit einem Containerfrachter über den Atlantik und immer noch ist es mein Traum es einmal mit einem großen Segler zu bezwingen.
Es bedeutet Reisen, Abenteuer, Freiheit, Leben.

Aber auch habe ich Angst davor.
Was ist da unten? Unter der Wasseroberfläche.
Dort wo es kalt wird, wo ich meine Füße nicht mehr sehen kann. Dort wo es ins unendliche geht.

So viele Leben hat es schon genommen.
So ganz lieben kann ich es nicht und doch, wenn ich dort bin, am Ufer und in die Ferne schaue, wenn meine Füße durch das nasse Wasser laufen, wenn der Sand zwischen meinen Zehen knirscht, wenn ich das Rauschen der Wellen höre, der Wind durch meine Haare weht, dann will ich einfach nur dort sein.

Am Meer, um ein bisschen Freiheit zu spüren. Mit geschlossenen Augen – träumend!